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Vom Selbststrudel zur Nächstenliebe

Dieser Vers trifft mitten ins Leben: Du sollt Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst; ich bin der HERR (3. Mose 19,18). Einer der wichtigsten Sätze der Bibel, den viele kennen aber nicht verstanden haben, weil sie ihn vor lauter Selbststrudel nicht leben.

Statt dessen Ausflüchte: „Liebe ich mich denn überhaupt selbst?“ Und man denkt an den nächsten 3-Wochen-Intensiv-Kurs in „Selbstliebe“, den man absolvieren muss, bevor man andere lieben kann. Dazu dann „keine Zeit“ oder „viel zu anstrengend“. Und schon hat sich dieser Vers wegen Unmöglichkeiten erledigt.

Doch Gott trifft mitten in Herz. Unser Drehen um uns selbst interessiert ihn nicht. Er bremst unserem Selbststrudel aus, indem er unseren Blick auf andere richtet: auf unseren Gott und den Nächsten neben uns: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst; ich bin der HERR.

Jesus Christus erzählt dazu passend das „Gleichnis vom barmherzigen Samariter“ (Lukas 10,25-36) und begegnet damit Deiner und meiner Selbstanziehungskraft: Der ist mein Nächster, der mir vor die Füße gelegt wird, der an mir vorbeiläuft oder seit Jahren mit mir im Eheboot sitzt. Gerade der, den ich nicht (mehr) so mag.

„Warum soll ich denn gerade den lieben?“, fragst Du. „Weil ich der HERR, Dein Gott bin“, antwortet Gott „Und, wenn ich Dich liebe und Du behauptest, mich zu lieben, dann wirst Du den anderen lieben.“ Das ist biblische Denk- und Handlungsanweisung für Christen. Das ist die Motivation Jesu, die er uns vorgelebt hat und von der unser ewiges Leben abhängt: Aus Liebe zu Gott und aus Liebe zu den Menschen sich für andere aufopfern.

Das ist unser Auftrag als Gemeinde Jesu Christi: Weg vom Selbststrudel und hin zur Nächstenliebe. Weg von dem „für uns“, hin zu dem „für andere“. Warum? Weil wir Gott lieben, ihn verstanden haben und deshalb unseren Nächsten lieben. Mitten im Leben.

In Gottes Liebe verbunden,

Pastor Artur Wiebe