Der Frühling kommt. Die Tage werden länger und heller. Da wird deutlich, dass einiges liegen geblieben ist, was nun wieder seine Ordnung finden muss. Frühjahrsputz ist angesagt – zunächst äußerlich: gründlich saugen, die Fenster putzen, den Keller aufräumen und die Blätter einsortieren oder wegwerfen.
Doch Frühjahrsputz gibt es auch innerlich: Die Bibel regt auch an, in seinem Leben aufzuräumen. Und sie gebraucht dafür das Bild des Sauerteigs: Das Volk Israel durfte beim Passah und bei Opferfesten kein Sauerteig essen. Der gegorene Teig galt da als unrein. Im Neuen Testament gebraucht Jesus den Sauerteig als Bild der ansteckenden Sünde, von der sich seine Jünger fernhalten sollen (Matthäus 16). Die Bibel rät also zu einem inneren Frühjahrsputz. Der Apostel Paulus macht das sehr deutlich:
„Euer Rühmen ist wahrhaftig unangebracht! Ihr wisst, dass ein klein wenig Sauerteig genügt, um den ganzen Teig sauer zu machen. Reinigt euch also! Entfernt den alten Sauerteig, damit ihr wieder ein frischer, ungesäuerter Teig seid! Denn das seid ihr doch, seit Christus als unser Passahlamm geopfert wurde. Lasst uns darum auch entsprechend feiern: nicht mit Brot aus dem alten Sauerteig der Sünde und Schlechtigkeit, sondern mit dem ungesäuerten Brot der Reinheit und Rechtschaffenheit.“ (1. Korinther 5,6-8)
Da haben sich Meinungen und Verhaltensweisen eingeschlichen und eingebürgert, die sich nicht mit dem Willen Gottes vereinbaren lassen. Innerlicher Frühjahrsputz bedeutet, die Dinge von Gott her wieder beim richtigen Namen zu nennen: aus dem ‚harmlosen Flirt‘ wird ‚Unzucht‘ und ‚Fremdgehen‘, aus dem ‚Zeigen, was man hat‘ wieder ‚Habgier‘, aus dem ‚Gläschen zu viel‘ wieder ‚Saufgelage‘ und ‚Sucht‘, aus dem ‚es bei den Steuern nicht nehmen‘ wieder ‚Stehlen‘. Diese Sünde gilt es auszufegen, damit wieder Ordnung und Reinheit in das Leben einkehrt.
Für so einen äußerlichen und innerlichen Frühjahrsputz kann die Fastenzeit vor Ostern dienen. Ich möchte Dir Mut machen, den persönlichen Frühjahrsputz anzugehen, damit Gottes Frühling in Deinem Leben werden kann.
Pastor Artur Wiebe