Advent und Weihnachten sorgen für außergewöhnliche Begegnungen. So ein verhältnismäßiger junger Werbegag „Weihnachtsmann“ trifft auf einen altehrwürdigen Nikolaus. Keine Ahnung, ob das Treffen so abgelaufen wäre, wie wir es eben mitbekommen haben. Aber es ist schon eine außergewöhnliche Begegnung.
Was denken Sie ist er Unterschied zwischen dem Nikolaus und dem Weihnachtsmann? – – Ich würde sagen, der Nikolaus sorgt im Namen seines Herrn Jesus Christus dafür, dass armen Menschen geholfen wird. Und der Weihnachtsmann zieht den Leuten nur das Geld aus der Tasche. Der Nikolaus hat wirklich man gelebt und der Weihnachtsmann ist ein Werbegeist aus der Coca-Cola-Flasche.
Nikolaus war nämlich der Bischof der Stadt Myra, die in große Hungersnot geraten war. Man wartet sehnsüchtig auf Nahrung von den großen Getreideschiffen. Eines Tages tauchen diese dann auch auf und die ganze Stadt bricht in Jubel aus. Alle laufen zum Hafen – allen voran die Kinder.
Doch dann kapern Piraten die Schiffe. Sie wittern gute Beute und beschlagnahmen die Schiffe. Und fordern frech Lösegeld. Doch Geld ist keines da, weil die Menschen der Stadt selbst arm sind und nicht so viel Gold auf Lager haben. Da haben die Piraten eine bestialische Idee: sie machen das Angebot, für jedes fehlende Pfund Gold ein Kind der Stadt als Lösegeld zu nehmen. Die wollen sie dann als Sklaven in der nächsten Stadt zu verkaufen. Aus lauter Hungerverzweiflung stimmt man zu und der teuflische Handel beginnt.
Doch da schreit der Bischof Nikolaus von Myra auf. Er gebietet Einhalt: „Stop! Stop“! Er holt die goldenen Gerätschaften aus der Kirche und gibt sie den Piraten im Austausch gegen die Kinder. Die Piraten sind satt und zufrieden und ziehen bald ab. Und die Stadt hat endlich wieder genug zu essen. Und vor allem seine Kinder wieder.
Das war eine wirklich außergewöhnliche Begegnung damals, die sich immer ein Stück wiederholen kann: nämlich, wenn wir Spekulatius essen. „Spekulator“ ist lateinisch und heißt „Bischof“ in Erinnerung an Nikolaus von Myra, der seinen von Gott anvertrauten Menschen geholfen hat. Ursprünglich sind Spekulatius auch mit Motiven bedruckt, die von den Taten gegenüber den Armen und den Kindern dieses Bischof Nikolaus erzählen.
Wenn Sie demnächst Spekulatius sehen oder hinein beißen, merken sie etwas von dieser außergewöhnlichen Begegnung mit dem Nikolaus: der im Namen unseres Herrn Jesus Christus Gutes tut und hilfsbedürftige Menschen beschenkt. Und ihnen nicht gierig das Geld aus der Tasche zieht wie die Piraten oder der Coca-Cola-Weihnachtsmann.
Nikolaus soll uns Mut machen im Namen Jesu Christi eine offene Tür, ein offenes Herz, für Gott und für andere Menschen zu haben, die Hilfe nötig haben. Und das nicht nur im Advent.
Amen.