Der Glaube kommt vom HÖREN
„Der Glaube kommt vom Hören (und nicht vom Lesen)!“ So hörte ich es neulich, etwas provozierend in einem Vortrag und so ähnlich sagt es uns auch der Römerbrief (Römer 3,13-17). Die Bibel alleine für sich zu lesen und alleine für sich zu deuten ist nicht generell falsch, ist aber auch nicht optimal. Im besagten Vortrag wurde darauf hingewiesen, dass ich zum Hören jemanden brauche, der mir persönlich die Botschaft zuspricht und mir nahe ist. Das geschieht z. B. im Hauskreis oder in der Predigt oder einfach bei Gesprächen mit anderen Christen. Deshalb gibt es Gemeinde, Gottesdienst, Predigt oder das seelsorgerliche Gespräch. Deshalb gibt es auch Missionare, die mühsam fremde Sprachen erlernen, damit die Botschaft auch von denen gehört wird, die sie noch nie gehört haben.
Manchmal neigen wir dazu, uns aus der Gemeinschaft zurückzuziehen und zuhause zu bleiben. Wir können Gottes Wort ja in verschiedenen Übersetzungen lesen, Kommentare zurate ziehen und uns selbst das Wort deuten. Wenn wir es überhaupt tun! Aber – so heißt es nun mal – der Glaube kommt vom Hören. Wir brauchen neben dem gedruckten Wort, das uns zugesprochene und für uns gedeutete Wort aus dem Mund des Predigers, des Mitchristen oder des Seelsorgers. In der heutigen Zeit mit ihren vielen Leseangeboten auch im christlichen Bereich vergessen wir leicht die Notwendigkeit und den Wert der christlichen Gemeinschaft und den Wert des persönlich zugesprochenen Wortes Gottes.
- Sind wir noch dankbar für diejenigen, die uns persönlich Gottes Wort auslegen und nahe bringen?
- Sind wir noch dankbar für die Gemeinde, in der uns der Glaube bezeugt wird?
- Sind wir auch selbst bereit, anderen Gottes Wort zu sagen, damit sie es hören und glauben können?
T. Weinheimer